Vom Anlagenbauer zum Fließlinienbetreiber – eine qualifikatorische Herausforderung
Projektpartner: EMCO Magdeburg GmbH
Dynamische Zeiten fordern umfassende Veränderungen – vom Anlagenbauer zum Serienfertiger in einer hoch flexiblen Montagefließlinie
Veränderungen in Produktionssystemen sind in aller Regel gekennzeichnet durch sich ändernde Produktionsumfänge z.B. infolge sich modifizierender Produktausstattungen. In den seltensten Fällen werden, wie im vorliegenden Einsatzfall geschehen, hochkomplexe und zeitintensive Produkte durch wesentlich einfachere und serienfähigere Produkte ersetzt.
Zumeist ist der Prozess der Produktionsstrukturanpassung gekennzeichnet durch Übergangsstrukturen und zeitliche Übergangsphasen, bei denen der Änderungsdruck im Produktionssystem, beispielsweise durch Disharmonien im Kostengefüge, deutlich erkennbar ist. Die darauf aufsetzenden Veränderungen können somit analytisch eruiert und fiskalisch bewertet in Angriff genommen werden.
Im vorliegenden Anwendungsfall erfolgte jedoch durch den nahezu vollständigen Austausch des Produktionsprogrammes von hoch komplexen Produktionsanlagen zu wesentlich einfacheren Maschinen mit hohem Wiederholcharakter ein radikaler Schritt von der Einzelplatzstruktur zur Fließlinienstruktur. In Folge dessen standen alle Produktionsmethoden und -verfahren zur Disposition. Langjährige eingespielte Verfahren und Methoden der Betriebsorganisation versagten ihren Dienst fast vollständig. Neue, angepasste Verfahren und Methoden waren nicht griffbereit. Zusammen mit den Forschern des PSA-Lehrstuhls haben die betrieblichen Akteure auf Basis der Charakteristik des neuen Produktionsprogrammes die Basisverfahren und -methoden zur Bewirtschaftung einer langzyklisch getakteten Fließlinie gelegt.
Neben einer Neuordnung der Produktionselemente im System waren vor allem Bewirtschaftungsmethoden und eine termingerechte Materialbereitstellung an den jeweiligen Verbauorten enorm wichtig. Gerade vor dem Hintergrund einer bisher weitestgehend bedarfsorientierten Bereitstellung wurden bestandsorientierte Verfahren angepasst und eingeführt. Hierbei kam der robusten Funktionsfähigkeit der Verfahren und Methoden eine besondere Rolle zu. Bei der Umsetzung des neuen Layouts und der neuen Dispositionsverfahren zeigt sich ein hohes Engagement aller Beteiligten. Bereits wenige Wochen nach den Umsetzungsaktivitäten zeigten sich die ersten Erfolge, so dass mit dem weiteren Ausbau der Fertigungskapazitäten zu rechnen ist.
Die involvierten Mitarbeiter des PSA-Lehrstuhls wünschen allen EMCO-Mitarbeitenden weiterhin viel Erfolg beim Ausbau ihres Standortes im Herzen Magdeburgs.
Ansprechpartner: Gerd Wagenhaus,Dr. Ulf Bergmann