Digitale Anlagenmodellierung mit neutralen Datenformaten (DIAMOND)

Das Forschungsprojekt DIAMOND adressiert die zentrale Herausforderung, heterogene Engineering-Daten aus Layout, Materialfluss, ECAD, virtueller Inbetriebnahme etc. in ein gemeinsames, domänenübergreifendes Datenmodell zu überführen. Im Fokus stand dabei die Entwicklung des Common Data Models (CDM), das ein konsistentes Begriffsmodell und ein einheitliches Informationsfundament für alle Domänen bereitstellt. Durch umfassende Prozess- und Verschwendungsanalysen wurden zunächst die tatsächlichen Informationsflüsse der Industriepartner transparent gemacht und zu konsolidierten Business Objects zusammengeführt.

Aufbauend darauf wurden domänenspezifische Modelle erarbeitet und in mehreren Referenzimplementierungen erfolgreich mit realen Anlagendaten verprobt. Ein zentrales Ergebnis ist zudem der DIAMOND-Backbone, eine skalierbare Integrationsarchitektur, die Persistierung, Versionierung und Synchronisation der Engineering-Daten sowohl dateibasiert als auch über REST-APIs ermöglicht. Ergänzend entstanden standardisierte AutomationML-Bibliotheken, Ontologie-Ansätze sowie Leitfäden und Schulungsunterlagen für die Einführung des CDM. Die Projektergebnisse zeigen, dass ein durchgängiges Datenmodell nicht nur technisch möglich, sondern auch wirtschaftlich vorteilhaft ist, da redundante Modellierungen reduziert, Planungsfehler vermieden und datengetriebene Folgeprozesse erheblich beschleunigt werden. DIAMOND legt damit die Grundlage für eine nachhaltige Interoperabilität im Anlagenengineering und stärkt zugleich die Voraussetzungen für zukünftige KI-gestützte Anwendungen.

Letzte Änderung: 16.12.2025 -
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